Was kostet die Handwerkerstunde?


Qualität hat ihren Preis
Wenn ein Handwerker eine Arbeitsstunde in Rechnung stellt, heißt das nicht, dass er in dieser Zeit auch so viel verdient.

Immer wieder sind Kunden der Meinung, dass Handwerker zu teuer sind. Der scheinbar hohe Stundenverrechnungssatz gerät dabei oft in die Kritik. Ein Ende der Preisspirale wird zwar stets gefordert, ist derzeit jedoch nicht in Sicht. Der Stundenverrechnungssatz ist aber nicht der Stundenverdienst des Handwerkers. In der Regel fällt gerade mal ein Drittel des Rechnungsbetrages auf den Stundenlohn!

So muss Ihr Handwerker kalkulieren:
Berechnet er beispielsweise eine Arbeitsstunde mit 44 Euro (ohne Mehrwertsteuer, die der Kunde zusätzlich bezahlen muss), so sind davon etwa 13,20 Euro Stundenlohn, 11,44 Euro Lohnzusatzkosten und 17,16 Euro Gemeinkosten. Dem Betrieb verbleiben 2,20 Euro Gewinn.

Was erhält der Arbeitnehmer ausbezahlt?
Bruttolohn 13,00 Euro
Sozialversicherungsbeiträge (Arbeitnehmeranteil) 2,90 Euro
Lohnsteuer 2,00 Euro
= Netto 8,10 Euro

So setzt sich der Stundenverrechnungssatz zusammen:

 



Lohnzusatzkosten:

  • Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung (Arbeitslosen-, Renten-, Unfall-, Kranken- und Pflegeversicherung)
  • Weihnachtsgeld
  • vermögenswirksame Leistungen
  • bezahlte Urlaubstage
  • bezahlte Krankheitstage
  • bezahlte Feiertage

    Gemeinkosten:

  • Miete und sonstige Raumkosten
  • Fahrzeugkosten
  • Steuern, Versicherungen, Beiträge
  • Recht- und Beratungskosten
  • Kalkulatorische Kosten
  • Reparaturen, Wartung
  • Verwaltungskosten
  • Zinsen
  • Abschreibungen

    Quelle: HWK Reutlingen